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30.01.2024

Finding Ivy - Ein lebenswertes Leben // Finding Ivy - A life worthy a life

Zur Ausstellungseröffnung "Finding Ivy" fanden sich ca 70 Gäste im Schloss Hartheim, Alkoven, ein. Die Ausstellung wird bis 15.3.2024 zu sehen sein.

 

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Schloss Hartheim: https://www.schloss-hartheim.at/

Finding Ivy - Ein lebenswertes Leben // Finding Ivy - A life worthy a life

Von 1940-1941 wurden ungefähr 70.000 Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen und psychischen Erkrankungen, die in Institutionen im gesamten damaligen Deutschen Reich lebten, systematisch getötet. Dies geschah im Zuge eines NS-geführten Programmes namens „die Aktion“ oder „Eu-Aktion“, welches nach dem Krieg als „Aktion T4“ bekannt wurde. Die Opfer waren in den Augen der Täter „lebensunwertes Leben“ und „unnütze Esser“. Man erklärte sie für unfähig zu arbeiten und somit unfähig zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Während die Tötungen als „Gnadentode“ dargestellt wurden, waren sie in Wirklichkeit mörderische Aktionen, gerichtet gegen Menschen, denen man wenig oder keinen sozialen Wert zusprach und dessen Pflege als nicht notwendige, wirtschaftliche Bürde erachtet wurde.

 

Die Tötungen wurden auf eine äußerst systematische und organisierte Weise von Ärzten, Pflegepersonal und anderem Hilfspersonal vorgenommen. Die Täterinnen und Täter waren Freiwillige, die willentlich die Anweisungen des NS-Staates durchführten. Ihre Zielpersonen waren die "Schwachsinnigen", die "Geisteskranken" und Menschen mit körperlichen oder sensorischen Beeinträchtigungen.

 

Die NS-Ideologie eignete sich die "Wissenschaft" der Eugenik ("von guter Abstammung") an. Die Nazis argumentierten, dass körperlich oder geistig beeinträchtigte und psychisch kranke Menschen die Rasse „verderben“. Entfernte man sie nicht aus der Gesellschaft und hinderte sie so an der "Vermehrung", würden sie eine Gefahr für die Zukunft der Zivilisation darstellen.

 

Eugenisches Denken hat seine Ursprünge im Großbritannien des späten 19. Jahrhunderts und wurde schnell und enthusiastisch von einflussreichen Anhängern in den USA und Europa übernommen. Es wurde quer durch das politische Spektrum befürwortet, sowohl links als auch rechts. Im NS-Staat rechtfertigte die eugenische Theorie somit die Ausrottung der für "minderwertig" befundenen Menschen.

 

Das fatale Aneinanderprallen der Eugenik und der faschistischen Ideologien des Nationalsozialismus, stellte für behinderte Menschen in Deutschland und Österreich eine Katastrophe dar. Das Streben nach einer "arischen" Utopie und die blutrünstige Natur der NS-Herrschaft ließen keine Skrupel aufkommen, Massentötungen jener, die als „lebensunwert“ erachtet wurden, durchzuführen.

 

Dieses anglo-österreichisch-deutsche Forschungsprojekt konnte einen davor nicht bekannten Aspekt der Geschichte der "Aktion T4" zu Tage fördern: 13 ihrer Opfer wurden in Großbritannien geboren. Die meisten waren Söhne und Töchter von deutschen oder österreichischen Immigranten und Immigrantinnen, die zur Zeit der Geburt ihrer Kinder in Großbritannien gearbeitet hatten und vor dem zweiten Weltkrieg in ihre Heimatländer zurückkehrten. Andere kamen aus reichen anglo-deutschen oder anglo-österreichischen Familien, die von dem einen in das andere Land migriert waren.

 

Durch sorgfältige Recherche deckten wir die persönlichen Geschichten dieser Opfer zum allerersten Mal auf. Wir bemühten uns zum einen, einen Akt des Gedenkens zu ermöglichen und zugleich die viel zu lange vorenthaltene Würde und den Respekt für diese Menschen wiederherzustellen, indem wir ihre Geschichte in dieser Ausstellung erzählen. Wir hoffen zum anderen, dass diese Ausstellung sowohl als Mahnung als auch als Bildungsmaterial für die Zukunft dienen wird.

 

Fotos: manfred-scheucher.at

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Letzte Änderung: 24.04.2024

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